PCO Syndrom Frau

Das PCO Syndrom (Polyzystische Ovarialsyndrom) ist eine sehr diffuse Erkrankung. Es gibt eine lange Reihe von Symptomen und es ist bislang nicht geklärt, wodurch das Syndrom ausgelöst wird. Auch eine vollständige Heilung gibt es nicht. Allerdings gibt es eine Reihe an Dingen, die man machen kann, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass jeder Mensch anders ist und somit einige PCOS Behandlungen besser oder schlechter funktionieren.

Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass wir keine medizinische Ausbildung haben und alles worüber wir schreiben auf persönlichen Erfahrungen und Recherche basiert.

Meistens ist den betroffenen Frauen bereits vor der Diagnose klar, dass etwas anders ist. Aber die Flut an Informationen die einen nach der Diagnose erwarten ist groß und schwer zu sortieren. Das Ausmaß des PCO Syndroms ist oft unterschätzt und wenn man eine Behandlung für sich findet, kann das eine enorme Erleichterung für Körper und auch das Gemüt bedeuten.

Die Betroffene hat häufiger Weise nicht alle Symptome gleichzeitig oder gleich stark ausgeprägt. Manchmal wird es sogar von dem behandelnden Arzt übersehen. Da das typischste PCOS Symptom die kleinen Zysten an den Eierstöcken sind, wird auch das Hauptaugenmerk daraufgelegt. Allerdings kann es durchaus sein, dass eine Frau sehr wenig oder kaum Zysten hat und trotzdem an einem PCO Syndrom leidet.

Im Folgenden geben wir Mal einen Überblick über alle möglichen körperlichen und auch psychischen Auswirkungen, die das polyzistische Ovarialsyndrom haben kann. So gibt es auch die Möglichkeit einen kleinen Selbsttest zu machen und dies gegebenenfalls genauer bei einem Arzt untersuchen zu lassen.

PCO Symptone

Zysten an den Eierstöcken

Es sind im Ultaschall kleine mit Wasser gefüllte Bläschen an den Eierstöcken erkennbar. Außerdem gibt es häufig eine schlechte Eizellreifung. Dieses Symptom ist ebenfalls der Namensgeber des Syndroms. Allerdings ist dieses Symptom zwar bei den meißten aber nicht bei allen Frauen mit PCOS vorhanden bzw. stark ausgeprägt.

Unregelmäßige Zyklen

Starke Abweichungen im Zyklus und Zyklen die länger, in manchen Fällen deutlich länger, als 32 Tage sind. Dies ist in der Regel nur feststellbar, wenn auf eine hormonelle Verhütungsmethode verzichtet wird.

Ausbleibende Eisprünge

Sofern ein Kinderwunsch vorhanden ist und Ovulationstest genutzt werden, kann man erkennen ob Eisprünge stattfinden. Allerdings ist bei einigen Frauen der Hormonspiegel bereits so durcheinander, dass ein Hormonanstieg nicht mehr verlässlich mit einem Test erkannt wird. Dies kann aber ebenfalls durch einen Arzt überprüft werden.

Akne oder unreine Haut

Gehäuft treten unreine Haut und die starke Neigung zu Pickeln auch nach der Pubertät auf und ist für die meisten auch ein sehr belastendes Symptom.

Stärkere Körperbehaarung

Hier kann sowohl, der berühmte Damenbart als auch einige andere Körperstellen betroffen sein, wie z.B. die Brust, Oberschenkel, Po, Steißbein, Kinn und Hals oder unter dem Bauchnabel. Die Behaarung muss nicht immer dunkel sein.

Haarausfall der Kopfbehaarung

Eventuell ist die Kopfbehaarung sehr dünn oder es besteht Haarausfall, insbesondere an den für Männer typischen Stellen, wie z.B. Geheimratsecken oder oberer Hinterkopf.

Übergewicht

Durch eine Insulinresistenz (weiteres Symptom) und auch die psychischen Symptome, kann es durchaus sehr schwer sein, Gewicht abzunehmen oder zu halten.

Insulinresistenz

Es ist nicht geklärt, ob das PCO Syndrom die Insulinresistenz auslöst oder umgekehrt, was dieses Symptom eigentlich zu einem der wichtigsten macht. Besonders in der Behandlung ist es wichtig speziell auf diesen Aspekt einzugehen. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf das Insulin (ebenfalls ein Hormon) und die Bauchspeicheldrüse produziert mehr Insulin als der Körper benötigt, um die Zellen zum Reagieren zu bewegen. Dies hat weitere Effekte auf den Organismus und kann auf lange Sicht zu einer Überlastung der Bauchspeicheldrüse und zu Diabetes führen. Die Resistenz lässt sich nicht durch einen Zuckertest erkennen, da der Blutzuckerwert meist unauffällig ist, aber sie bringt einige weitere Symptome mit sich.

Acanthosis nigricans

Acanthosis nigricans beschreibt dunkle Flecken auf der Haut, die meist in Körperfalten wie Hals, Brust und Achselhöhlen auftreten. Eine genaue Ursache ist Stand Jan 2022 nicht geklärt, jedoch tritt dieses Symptom gehäuft unter Insulinresistenzen auf.

Hautläppchen

Kleine überschüssige Hautzipfel, die ebenfalls gerne in der Nähe von Körperfalten entstehen. Ein Symptom, dass mehr der Insulinresistenz zugeordnet wird.

Erhöhte Entzündungswerte

Oftmals wird bei PCOS Betroffenen generell ein erhöhter Entzündungswert festgestellt, der meist falsch eingeordnet wird und auf eine z.B. leichte Blasenentzündung, Halsentzündung etc. vermutet wird. Generell sind PCOS Betroffene häufig anfälliger für Erkältungen und Entzündungen. Dies ist auch wichtig im Hinblick auf eine Corona Erkrankung. Es wird vermutet das PCOS Betroffene zur Risikogruppe gehören. Weitere Studien stehen noch aus.

Heißhunger auf Zucker

Durch die Insulinresistenz und dem damit verbundenen Insulinüberschuss lösen plötzliche und sehr starke Gelüste auf Zucker aus. Ein gesteigerter Blutzuckerspiegel regt wiederrum die Insulinproduktion an und führt zu einem Teufelskreis.

Stimmungsschwankungen, Depressionen und Angstzustände

Durch das absolute Hormonchaos und die starken Insulinschwankungen, kann es zu recht großen Effekten auf das Gemüt kommen. Die Betroffene kann sich stark überfordert oder wie in einer dunklen Wolke fühlen. Diese Gemütsveränderungen kommen unerklärlich und scheinbar ohne Auslöser, was es für die Betroffenen noch um einiges belastender macht.

Diagnose des PCO Syndroms

Sollten Sie sich in dieser Auflistung wieder erkennen, ist es in jedem Fall sinnvoll sich darauf von einem Arzt untersuchen zu lassen. Man kann sich dazu auch zu einem Hormonspezialisten (Endokrinologie) überweisen lassen. Viele endokrinologische Praxen sind auf diese PCOS Erkrankung spezialisiert und können hier ganzheitliche Diagnosen erstellen. Insbesondere wenn ein Kinderwunsch besteht, ist man hier an der richtigen Stelle.

PCO Behandlung

Die gängigste Behandlung ist die Verschreibung einer Pille, die allerdings nur einige der Symptome eindämmt, aber keine ganzheitliche Lösung darstellt. Oftmals ist das PCO Syndrom noch verstärkter nach absetzen einer Pille.

Es gibt eine Bandbreite an medikamentösen und natürlichen Behandlungsmöglichkeiten, die jeder für sich ausprobieren kann. Wir werden dazu in dieser Reihe auf die meisten eingehen. Wichtig ist, dass man sich und seinem Körper Zeit gibt auf die veränderte Lebensweise anzuschlagen und sich umzugewöhnen. Außerdem sollte man sich nicht mit zu vielen Maßnahmen zur gleichen Zeit überfordern, sondern langsam Stück für Stück umstellen und vor allen Dingen vorher mit einem Arzt darüber sprechen.